„Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt.“
Ludwig Wittgenstein, Tractatus logico-philosophicus, 5.6.
Nach meinem Wechsel auf das Gymnasium, habe ich schnell gemerkt, dass die Sprache eine ganz andere war. Fachbegriffe, schönklingende Formulierungen und unbekannte Wörter zeigten mir die Grenzen meiner Sprache, und wie Ludwig Wittgenstein es treffend beschreibt, die meiner gesamten Welt auf. Ich habe eine gewisse Zeit gebraucht um meine Sprache und meinen Wortschatz dahingehend zu erweitern. Seit da an hat mich die Sprache fasziniert. Man erkennt schnell an der Art der Artikulation wem man gegenübersteht. Besonders stark musste ich das bei einen Workshop in Frankfurt feststellen.
Kurz nach meinem Abitur nahm ich an einem Workshop in der Finanzmetropole Frankfurt teil. Zwischen Bankgebäuden und Dönerläden kam ich bei Regen in der Großstadt an und erreichte spät Abends mein Domizil. Dieser Workshop wäre normalerweise mit 60 interessierten Menschen gestartet, aber was ist in Zeiten von Corona schon normal? Letztendlich traf ich auf 20 inspirierende Teilnehmer. Jeder überstand die Auswahlphase, aufgrund seines Engagements. Landesschülerparlament, politische Gesinnungen und Gewinner von landesweiten Wettbewerben reichten schon fast nicht mehr aus, um ein Engagement, das eine Teilnahme rechtfertigt, vorzuweisen. Vor mir stand also ein interessantes und inspirierendes Wochenende.
Die Teilnehmer waren vielfältig, doch in einer Sache waren wir alle gleich: großes Engagement und einen Abischnitt von 1,5 oder besser – bis 0,7 war somit alles dabei. Mit „ein treffen unter Gleichgesinnten“, wurde die Veranstaltung eröffnet. Aber nicht nur die Teilnehmer hatten ordentlich was vorzuweisen, sondern auch die Dozenten und Referenten. Mit nur einen Professortitel konnte man den Vortragenden schon fast nicht mehr ernst nehmen! 😉 Bei dieser Veranstaltung ging es um Themen rund um Politik, Wirtschaft und Forschung im MINT-Bereich.
Die Sprache ist die Kleidung der Gedanken.“
Samuel Johnson
Und man musste sich warm anziehen, um das Gesagte zu verstehen. Bei diesen Treffen dämmerte mir meine sprachliche Unverfrorenheit. Ich bemerkte schnell die Grenzen meiner Sprache im Vergleich zu den anderen Teilnehmer und des gesamten Teams. Diese Erfahrung evozierte letztendlich den Wunsch meinen Wortschatz zu expandieren und zu verstärken mit schönen Wörtern und, um vorrangig Bildungssprache zu verstehen. Letztendlich muss man fairerweise zugeben, dass Menschen meist nur auf ihre Sprache denunziert werden. An der Mimik einer Person, dessen Expertenwissen unbestritten ist, auf eine Frage, die nicht bildungssprachlich formuliert ist, erkennt man schnell dessen Einstellung und Antwortbereitschaft. Meine Idee dies zu verwirklichen war es nun täglich ein neues Wort zu erlernen und in meinen Wortschatz zu implementieren.
Aber wenn ich das schon für mich tue, dann könnte ich damit bestimmt auch anderen Menschen helfen, die ähnliche Erfahrungen erlebt haben und nun auf der Suche nach schönen Wörtern sind. Aus dem Gesetz der Reziprozität heißt es in etwa: „Helfe jemand Anderem und dir wird geholfen werden.“ Ich sah meine Hilfe bei einem „Commitment“, also einer Verpflichtung wirklich jeden Tag ein neues Wort zu lernen und auf der Plattform Instagram zu veröffentlichen. Der Instagram-Account Wortschatzexpansion war geboren. Seither wird täglich ein neues Wort gepostet, mitsamt Nebeninformationen und Verwendungsbeispielen.
Guck doch mal auf Instagram vorbei und lasse dich täglich inspirieren und verbessern. -> https://www.instagram.com/wortschatzexpansion
Wenn du wissen möchtest, wie ich die Wörter auswendig lerne, dann guck doch einfach mal in mein zugehöriges YT-Video rein. Da erkläre ich alles rund ums Auswendiglernen von Wörtern auf eine gehirngerechte Art und Weise.
Tobias 15.11 2020