Horizont Entfaltung

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Der Super Mario Effekt

Der Super Mario Effekt: Wie man seine Ziele angehen sollte

Unsere Angst vor dem Scheitern

Die Meisten von uns wollen erfolgreich sein. Wir setzen uns ständig Ziele und geben dafür unser Bestes. Doch viele haben ein falsches Mindset beim Vorangehen dieser Ziele. Wenn wir einmal scheitern, hat das großen Einfluss auf uns und wir bekommen kurzfristig den Eindruck, wir sind nicht dafür gedacht und würden unser Ziel nie erreichen. Das liegt nicht nur an uns, sondern vor allem auch an unserer Umgebung und Kultur, und wie sie Misserfolge empfindet. Oft verbinden wir mit Misserfolgen etwas Negatives und Schlechtes. Dabei ist es einfach nur ein Teil vom Prozess und unserem Fortschritt. Wir würden viele Chancen und Möglichkeiten verpassen, wenn wir Angst vor dem Scheitern haben und nichts tun, um Unannehmlichkeiten zu vermeiden. Dieser Artikel verdeutlicht die Problematik anhand eines Experiments und zeigt eine mögliche Lösung, mit Misserfolgen umzugehen.

Über Mark Rober

Mark Rober, ein YouTuber mit momentan 17,7 Millionen Abonnenten, lädt beeindruckende Videos über selbstgebaute Roboter und viele andere innovative Erfindungen hoch. Er hat Maschinenbau studiert, neun Jahre lang für NASA, fünf Jahre für Apple gearbeitet und hat neulich einen Creative Engineering Class angekündigt, wo er sein wertvolles Wissen auch mit anderen Menschen teilt!

Wie das Experiment aufgebaut ist

Das Spiel, welches Mark Rober entworfen hat. Rechts kann man die Befehle eingeben und sortieren, sodass man das Auto zum Ziel bringt.

In 2017 hat ein Experiment mit seinen Abonnenten durchgeführt, wo sie einfach ein kleines Labyrinth-Spiel durch logisches Denken spielen und gewinnen sollten. 50.000 haben am Spiel teilgenommen. Dabei gab es im Experiment zwei Varianten, die nur einen Unterschied hatten. Würde man bei der ersten Variante nicht zum Ziel kommen und dadurch verlieren, bekommt man die folgende Nachricht: „Das hat nicht funktioniert, bitte nochmal versuchen.“

Die Nachricht der ersten Variante

Verliert man aber bei der zweiten Variante des Spieles, bekommt man folgende Nachricht: „Das hat nicht funktioniert. Du hast 5 Punkte verloren. Jetzt hast du noch noch 195 Punkte. Bitte nochmal versuchen.“

Die Nachricht der zweiten Variante

Dabei wussten seine Abonnenten überhaupt nichts von diesen zwei unterschiedlichen Varianten.

Das Ergebnis

Die Ergebnisse waren verblüffend. Das Diagramm zeigt eine Auswertung der Ergebnisse. Während bei der Gruppe der zweiten Variante (man verliert 5 Punkte bei Niederlage) insgesamt 52% der Teilnehmer das Spiel gewinnen, ist der Wert bei der ersten Gruppe (kein Punktesystem) 68%. Außerdem kann man sehen, dass die Gruppe ohne das System mit dem Punkteverlust ganze 12 Mal nach einer Niederlage erneut gespielt hat. Bei der anderen Gruppe ist es bei 5 Versuchen vergleichsweise weniger als die Hälfte!

Die Auswertung anhand des Verhaltens der 50.000 Teilnehmer

Der Super Mario Effekt

Was hat nun Super Mario damit zu tun? Die Herkunft dieser Bezeichnung stammt aus Marks Besessenheit als Kind mit diesem Spiel. Man würde nämlich verlieren, wenn man in die Grube fällt. Das ist vergleichbar mit einem Misserfolg im echten Leben. Das fühlt sich nicht gut an und verunsichert uns. Doch im Spiel würden wir es nochmal versuchen und etwas später, mit mehr Tempo springen, um nicht herunterzufallen.

Es gibt nicht den einen festen Plan, der immer funktioniert. Pläne muss man über die Zeit ständig überarbeiten und an die äußeren Einflüssen anpassen.

Welche Schlüsse kann man aus diesen Ergebnissen ziehen und für sich einen Vorteil verschaffen? Das Prinzip vom Super Mario Effekt ist es, echte Herausforderungen und Probleme aus dem eigenen Leben als Spiel zu betrachten. Wenn man einmal scheitert, ist es genauso wie in einem Videospiel. Man steht nochmal auf, versucht beim nächsten Mal etwas geschickter vorzugehen und sieht die erlebte Niederlage als Chance zur Verbesserung. Genau das ist die Herausforderung, wenn man dieses Prinzip anwenden möchte. Es ist nämlich eine Mindset-Herausforderung und das kommt nicht über Nacht, sondern über jahrelange Übung, indem man jeden Tag versucht, 1% besser zu werden. Hier ein paar Ideen, wie man das machen könnte:

  1. Schreib jedes Mal, wenn du „scheiterst“ oder nicht weiter kommst, was genau schief gelaufen ist. Was war das Problem? Wie kann ich das beim nächsten Mal besser machen?
  2. Führe ein Tagebuch über die wichtigsten Ereignisse des Tages. So kannst du auch im Nachhinein erkennen, ob und wie bestimmte Dinge anders gelaufen sind als erwartet.
  3. Dankbar sein und sich selbst daran erinnern, was man bisher geschafft hat. Seit einem Jahr hören wir nur schlechte Nachrichten und Lockdown, Lockdown und Lockdown… Das raubt unsere Energie und gute Stimme. Was habe ich erstaunlich gut gemacht trotz all der schlechten Ereignisse?
  4. Kleine, gute Gewohnheiten bilden. Ein Ziel ohne ein System kann nur schwer erreicht werden. Mehr dazu im Buch „Die 1% Methode“ von James Clear.